Der Sharp-E Newsletter November 2020

Der Wandel kann für die dynamische Schneidwerkzeugindustrie eine Konstante sein, und es ist ein wichtiger Teil der Produktentwicklung, die technologischen und wirtschaftlichen Trends genau im Auge zu behalten. Von der Simulation bis zur Produktion setzen die Werkzeughersteller auf flexible und robuste Maschinen mit Automatisierungsoptionen, um die Technologieentwicklung voranzutreiben.

LMT Tools ist einer der bekanntesten Spezialisten für die Herstellung, Vermarktung und Entwicklung von Präzisionswerkzeugen und beschäftigt weltweit 1200 Angestellte. Die Produktion und Entwicklung findet bei LMT Onsrud, LMT Berlin, LMT Kieninger und LMT Fette statt, die Vertriebsfirmen sind hingegen weltweit tätig.​ LMT Fette wurde 1908 gegründet und ist auf das Verzahnen, Rollen, Fräsen und Gewindeschneiden spezialisiert.

„Wir bieten eine umfangreiche Palette von Standard- und Spezialwerkzeugen an und gehören zu den Marktführern bei den Verzahnungs- und Walzwerkzeugen. Unsere Kunden kommen vor allem aus dem allgemeinen Maschinenbau, der Energietechnik, dem Automobilbau, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrttechnik und dem Werkzeugbau“, so Uwe Kretzschmann, Leiter F&E bei LMT Fette.
 
Markttrends bestimmen die Produktentwicklung und die einzigartigen Werkzeug-Optionen bei LMT
 
„Die Produktentwicklung und damit der gesamte Innovationsmanagementprozess genießt eine sehr hohe Priorität, und unser Entwicklungsschwerpunkt richtet sich natürlich nach den Bedürfnissen des Marktes. Auf der anderen Seite beobachten wir aber auch technologische und wirtschaftliche Trends, zum Beispiel den technologischen Wandel in der Automobilindustrie oder den Ansatz der additiven Fertigung und der Digitalisierung. Für letztere haben wir zum Beispiel intelligente Werkzeuge entwickelt, die Daten erfassen und austauschen können und damit den Weg zum Aufbau einer Smart Factory weisen“, erklärte Uwe Kretzschmann.
 
Dr. Islam Bayoumi, Teamleiter - Prozessoptimierung, sagt dazu: „In verschiedenen Sektoren wie der Automobilindustrie wächst der Markt sehr schnell. Wir haben zum Beispiel die Neuentwicklung des Elektromotors mit vielen Produktionsstätten in dieser Richtung in Deutschland. Es gibt viele Hersteller für Elektromotoren - nicht nur für den Motor an sich, sondern auch für die alten mechanischen Teile im Auto, und diese mechanischen Teile benötigen Schneidwerkzeuge.


„Ich denke, eine große Veränderung zeigt sich bei den digitalen Schneidewerkzeugen. Also Schneidewerkzeuge mit kleinen Mikroprozessoren zur Berechnung der Standzeit der Werkzeuge oder zur Messung des Gewebes oder der Leistung durch die Bearbeitungsgänge, wie z.B. einen Fräs- oder Drehvorgang. Ich denke, dieser Sektor bildet einen großen Markt, oder der Markt wird sich zumindest sehr schnell in diese Richtung verändern“.

Andreas Möller, Produktmanager, fügt hinzu: „Der weltweite Markt für Gewindeschneiden ist riesig, und wir sind nur ein kleiner Akteur auf diesem Feld, aber wir haben einige großartige Werkzeuge, die unsere Konkurrenz nicht hat, zum Beispiel unsere modularen Werkzeuge wie HPF, die ebenfalls mit den ANCA-Maschinen hergestellt werden. Wir haben also eine USP und das Patent für diese Werkzeuge. Und das ist etwas Einzigartiges, das die Konkurrenz nicht hat“.

Die Produktentwicklung für LMT-Tools ist besonders wichtig, und das Unternehmen verfügt über eine Reihe von Prozessen, um dies zu untermauern. LMT verfügt über ein internationales Produktentwicklungsteam, das gemeinsam Ideen austauscht und für den bestmöglichen Entwicklungsfortschritt zusammenarbeitet. Sie haben auch eine Development-Roadmap, in der Produkte auf lange Sicht entwickelt werden, so dass die Erneuerungsrate der Produkte kontinuierlich bleibt.
 
 
Die Angleichung der Maschinen- und Softwareleistung an die Produktionsziele wird durch ANCA-Maschinen ermöglicht
 
Dr. Bayoumi sagt: „Das Hauptaugenmerk liegt für uns darauf, eine qualitativ hochwertige Werkzeugleistung, die Präzision und die Genauigkeit der Toleranzen sowie die optimale Geometrie zum Schneiden des Materials zu bieten, um die Werkzeugstandzeit so lange wie möglich zu halten.“
 
„Wir haben drei ANCA TX-Maschinen in unserer Fertigungsanlage, die es uns ermöglichen, Schneidewerkzeuge unterschiedlicher Abmessungen herzustellen.“
 
„Eine der Herausforderungen ist die Senkung der Herstellungskosten im Hinblick auf steigende Material- und Personalkosten. Wir versuchen unsere Produktionskosten so gering wie möglich zu halten, und dies gelingt uns durch die Verwendung der von ANCA angebotenen Automatisierungsoptionen.“
 
„Automatisierung bedeutet, dass der Anwender an zwei oder drei Maschinen gleichzeitig arbeiten kann. Für das Wechseln der Werkstücke sowie der Schleifscheiben nutzen wir Robotersysteme.“
 
„Zunächst testen wir unsere Produkte in einer Simulation, dann testen wir live da wir auch das Endergebnis messen müssen. Mit der Schleifsoftware iGrind können unsere Anwender die Schleifprogramme effizient und einfach erstellen.“
 
Uwe Kretzschmann bestätigt die Eignung von ANCA-Maschinen für die LMT-Fertigung: „Die ANCA-Maschinen entsprechen den Anforderungen für die Werkzeugtypen, die wir herstellen. Sie haben ein hohes Maß an Flexibilität durch den einfachen (automatisierten) Wechsel der (Schleif-) Scheibenpakete. Es sind sehr robuste Maschinen und eignen sich sehr gut für die Technologieentwicklung.“
 
„Für diese Werkzeuganforderungen ist es besonders wichtig, während des Entwicklungsprozesses und bei der Herstellung der ersten Prototypen eine Produktionsmaschine einzusetzen. Wir haben uns für eine ANCA-Maschine entschieden, weil die Iterationsschleifen bei der Herstellung der ersten Werkzeuge zu Beginn des Entwicklungsprozesses möglich sind. Es ist wichtig, dass dies auf einer Produktionsmaschine möglich ist“.
 
„Die Unterstützung durch den Maschinenhersteller ist natürlich sehr wichtig, und wir sind mit dem Service und der Zusammenarbeit, die wir von ANCA erhalten haben, sehr zufrieden“.
 

24 November 2020